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Prellungen

22. Juni 2010

Kaum zu glauben, wie lange sich die Schmerzen von Prellungen halten. Und wie sie nach und nach zu Schonhaltungen, Vermeidungstrategien und Einschränkungen führen.

Spannend fand ich es die letzten 3 Wochen zu beobachten, wie meine Prellung am rechten Daumen und die Prellung an der linken Schulter (präziser: des Schultereckgelenks) sich gegenseitig anspornen.

Also rechts nichts festhalten. Das ist der Moment, wenn das philosophische Bild  ‚Nur Loslassen bringt Neues ins Leben‘ sich nicht ganz bewahrheitet. Gut dass es einen linken Daumen gibt um den Schlüssel im Schloss herum zu drehen!

Dafür links nichts tragen. Mag die Schulter nicht, naja, die Flasche zum Einschenken hochheben geht schon. Den Kasten Sprudel ins Haus tragen, ergibt eine weniger angenehme Nacht.

Eine meiner Lieblinglektionen, ich nenne sie einfach nur ‚Adler‘, hat sich bei beidem wunderbar bewährt. Ich mag diese Lektion, da sie die Spannweite, die wir mit unseren Armen haben, so richtig deutlich macht. Das hat mir beim Tragen der Kisten während des Umzugs geholfen, den Schulter- und Armbereich zu beruhigen. Und auch sonst lege ich sie mir oft auf, denn sie hilft für den Armzug beim Schmetterlingsschwimmen (Butterfly, Delphin). Bei dem Part, um die Arme aus dem Wasser zu heben und sie wieder nach vorne zu bringen.

Jetzt liege ich also auf den Boden und merke, wie der ganze Strahl des rechten Daumens (1 Knochenreihe bis zum Handgelenk) viel weniger bereitwillig mitgeht als der linke. Das wundert mich ja nicht. Aber wie sehr die ganzen Muskeln am Unterarm sich auf diesen ruhiggestellten Daumen beziehen und nun ihrerseits sich spürbar verkürzt haben, das überrascht dann doch.

Die rechte Schulter ist dagegen ganz willig, meint nur, dass sie von der andersartigen Nutzung der rechten Hand auch ein wenig verdreht ist.

Die linke Hand und der ganze linke Arm lassen die ganze Bewegung geschmeidig durch. Bis diese an der Schulter erstmal ihr abruptes Ende nimmt. Erst so nach und nach läßt diese sich drauf ein, gewinnt an Vertrauen, dass der Boden sie stützt und daher alle Bewegungen möglich sind. Wie angenehm, wenn die Bewegung der Schulter geschmeidig wird und alle weiteren Muskeln zu Hals und Wirbelsäule ebenfalls ihre Festhaltetechnik fallen lassen.

Die Lektion arbeitet in vielen Schritten mit beiden Armen gleichzeitig, so dass die unterschiedliche Organisation der beiden Seiten präsent ist. Da wir alle durch unsere Ausprägung auf rechts- oder linkshändig unterschiedliche Arbeitsweisen der beiden Arme haben, ist das auch ohne Prellungen spürbar (und empfehle ich auch, dafür sich Prellungen zu zuziehen, ist ein wenig übertrieben!).

Wie oft ich diese Lektion nun schon gemacht habe? Keine Ahnung, reichlich. Ist auch egal, so lange ich mich jedes Mal neu überraschen lassen kann, wie es denn heute ist. Jedes Mal neu die Reichweite spüren kann. Jedes Mal neu den wunderbaren Effekt des ‚Mehr Spannweite, mehr Raum‘ erleben kann.

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